Rückblick zum TechClub: Nachhaltigkeit in der additiven Fertigung

verfasst von Nadine Stahl
TechClub

Am 07. April 2022 fand die vierte Ausgabe unseres TechClubs statt. Bei den Veranstaltungen der TechClub-Reihe dreht sich alles um den Austausch innerhalb der AM-Community. Dieses Mal befassten sich die Teilnehmenden mit der Frage „AM als nachhaltige Technologie – Königsweg oder Irrweg“.

Als Expert*innen brachten Alexander Mahr vom Fraunhofer IPA, Christine Schübel von der Schübel GmbH, Knut Heizmann von der Nonnenmacher GmbH, Alexander Brock von der cirp GmBH sowie Dr. Martin Werz von der MPA der Universität Stuttgart spannende Impulse ein.

Vielfältige Impulse von AM-Expert*innen

Alexander Mahr ging dabei insbesondere auf die Vielfältigkeit des Begriffs „Nachhaltigkeit“ in der additiven Fertigung ein. Für Ihn stellt sich diese in einem „Dreisprung“ dar: Nachhaltigkeit durch die additive Fertigung, in der additiven Fertigung selbst sowie durch Resilienz in der additiven Wertschöpfung. Insbesondere in Bezug auf die Nachhaltigkeit im AM-Prozess selbst regte Mahr an, auch Perspektiven wie zum Beispiel Gesundheitsgefahren für die Anwender*innen in die Bewertung der Nachhaltigkeit einfließen zu lassen.

Eine kritische Betrachtung der Technologie steuerte Dr. Martin Werz von der MPA der Universität Stuttgart bei. Er betonte die zwei Seiten der Medaille und zeigte Beispiele, in denen die Ressourceneinsparung in der additiven Fertigung durch den erhöhten Energiebedarf zunichte gemacht werden. Potenziale für die Nachhaltigkeit sieht er insbesondere durch AM als Enablertechnologie in Form von Wirkungsgradsteigerungen durch maßgeschneidertes Design.

Die Schübel GmbH sowie die Nonnenmacher GmbH boten einen Einblick in hybride Produktionsprozesse. Auch hier wird der 3D-Druck zum Enabler und stellt Formen für den Fein- bzw. Microguss bereit. Durch diese Kombination der Technologien sehen die Unternehmen insbesondere mit Blick auf das Material große Vorteile. So ist das Material nahezu vollständig recyclebar und durch das Gussverfahren wird tatsächlich nur so viel Material verwendet, wie erforderlich ist.

Im Anschluss vertiefte Alexander Brock von der Cirp GmbH das Thema Ressourceneffizienz und präsentierte dazu einige Ergebnisse des Forschungsprojekts IQ 4.0. Durch die Anpassung verschiedener Parameter reduzierten sich unter anderem der Materialverbrauch und Ausschuss. Gleichzeitig wurden die Verbindlichkeit sowie die Auslastung erhöht.

Perspektivenwechsel zum Abschluss

Zum Abschluss der Veranstaltung gab es für die Teilnehmenden einen Perspektivenwechsel: Hajime Takatsuka von der JETRO München gab den Teilnehmenden einige exklusive Einblicke in den japanischen AM-Markt und zeigte Potenziale für deutsche Unternehmen auf.

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